Wolfsmondnacht (German Edition) by Amy Lynn Morgan & Sharon Morgan

Wolfsmondnacht (German Edition) by Amy Lynn Morgan & Sharon Morgan

Autor:Amy Lynn Morgan & Sharon Morgan [Morgan, Amy Lynn]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-01T23:00:00+00:00


Jean-François musste nach Dôle, bevor L’Approche womöglich auch anderen Menschen, die ihm etwas bedeuteten, etwas antat. Er konnte nicht sicher sein, dass L’Approche es nur auf Valerie abgesehen hatte. Immerhin hatte diese Person sichergestellt, dass er der Hauptverdächtige war.

Feinde hatte er selbst genug. Konkurrenten, die sicherstellen wollten, dass er niemals wieder Fuß fasste. Die Katholiken und sonstige Hüter der Moral. Wer ging so weit, dass er jemanden tötete, um den Verdacht auf ihn zu lenken?

Sicherlich konnte es auch ein Feind Valeries oder Antoines sein, der ihn als ihren Geschäftspartner außer Gefecht setzen wollte, doch konnte er sich nicht darauf verlassen. Es war schon schlimm genug, dass er es nicht hatte verhindern können.

In einer menschenleeren Gasse erhob er sich in die Lüfte und flog nach Dôle. In Célestes Kammer brannte noch Licht. Er klopfte an die Haustür. Wenig später öffnete ihm Céleste, die bereits ihr Nachtgewand trug, über das sie einen Mantel geworfen hatte. Lächelnd begrüßte er sie.

Überrascht sah sie ihn an. »Bonsoir, mon frere. Es freut mich, dich zu sehen. Ich wusste nicht, dass du kommst, sonst hätte ich dir eine Kammer vorbereitet.«

»Mach dir keine Umstände.«

Céleste hielt ihm die Tür auf. »Komm mit nach oben, doch sei leise. Jeanne schläft schon.«

Er trat ins Haus und hinter Céleste die Treppe hinauf, leiser als es jeder Sterbliche vermochte.

Sie betrachtete ihn prüfend. »Was führt dich zu mir?«

Er zögerte. Wie sollte er ihr die Wahrheit sagen, ohne ihr Angst einzujagen?

Er räusperte sich. »Es gab einen Angriff auf eine Person, die mir etwas bedeutete.«

Sie sah ihn aus großen Augen an. »Einen Angriff?«

»Oui. Geschah hier in der letzten Zeit etwas Ungewöhnliches?«

»Gar nichts, außer dass Émile zu Besuch war.«

»Émile? Den habe ich lange nicht mehr gesehen. Was wollte er von dir?«

»Das weiß ich nicht so genau. Er sprach von Suzette und wie ähnlich ich ihr sei. Offenbar kam er zu der späten Einsicht, dass ich seine nächste Verwandte bin.« Sie hob die Achseln.

»Du versprichst mir, vorsichtig zu sein?«

»Ich bin nicht dumm und wehrlos schon gar nicht. Zudem trage ich die Verantwortung für Jeanne.«

»Ich konnte nicht in Siena bleiben. Auch hier bin ich nur kurz, um meine Feinde nicht auf deine Fährte zu locken. Wohin ich gehe, weiß ich noch nicht, doch werde ich dir eine Nachricht von dort zukommen lassen.« Es war in Paris nicht allzu bekannt, dass Jean-François eine Schwester hatte. Zudem besaß sie einen anderen Nachnamen als er, was sich jetzt als Glücksfall erwies.

»Du willst mich schon wieder verlassen?« Der Wehmut in ihrem Blick traf ihn mitten ins Herz.

»Ich bleibe drei Wochen.«

»Jeanne wird sich freuen. Dass du dieses Zigeunerleben nicht leid bist.«

»Was sollte mich an einem Ort halten, außer du und Jeanne?«

»Was hast du vor?«

»Ich versuche noch einmal, ein Geschäft zu eröffnen.«

Sie setzten sich in der Küche gegenüber und redeten stundenlang über die Vergangenheit, über Suzette und über eine mögliche Zukunft. Sie tauschten Neuigkeiten aus und sprachen über ihre Träume.

»Wenn Jeanne etwas älter ist, werde ich dich besuchen.«

»Sobald alles so läuft, wie es soll.« Jean-François sah zum Fenster hinaus. Noch hing der Schleier der Dunkelheit über dem Land, doch in weniger als einer Stunde würde die Nacht entschwinden.



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